Donald Trump hat es geschafft. Über Monate setzte er sich für seine «Big Beautiful Bill», kurz BBB, bei Parteikolleginnen und -kollegen sowie auf seiner Social-Media-Plattform «Truth Social» ein. Am Donnerstag war es dann so weit, die BBB wurde vom Kongress durchgewunken. Für Trump ist es ein grosser innenpolitischer Sieg, der «Beginn eines neuen Zeitalters», wie der US-Präsident selbst sagt.
Auch die Beendigung des Krieges zwischen Israel und dem Iran feiert Trump als grossen Erfolg. Das Atomprogramm sei – gemäss seinen Aussagen – vollständig zerstört worden. Wie stark das iranische Atomprogramm zurückgeworfen wurde, ist umstritten, dennoch verkauft der US-Präsident seine Errungenschaften als Meilenstein.
Trump hat also «gute Wochen» hinter sich. Doch wie schlagen sich die Ereignisse der vergangenen Tage in den Umfragewerten nieder? Wie schätzt das US-amerikanische Volk die aktuelle Lage ein?
Wir werfen einen Blick auf die neuesten Umfragewerte des US-Präsidenten. Die Webseite Realclearpolling fasst dabei die wichtigsten Daten aus allen durchgeführten Befragungen zusammen. Das sind die Ergebnisse:
Trumps Versprechen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln, war einer der Gründe, weshalb er im November 2024 über Kamala Harris triumphiert hat.
Nach dem Einzug ins Oval Office machte sich der US-Präsident gleich ans Werk. Seinem damaligen Freund Elon Musk übertrug er die Aufgabe, den Staatsapparat zusammenzusparen. Über Strafzölle für fast alle Länder der Welt («Liberation Day») sollten zudem Mehreinnahmen generiert werden.
Doch die US-Bevölkerung scheint Trumps Kurs nicht zu trauen – zumindest suggerieren das die Umfragewerte. Ein Blick auf die Umfragen zeigt: In keiner einzigen kommt Trump über eine Zustimmung von 46 Prozent. Und in jeder Umfrage ist die Missbilligung über 50 Prozent.
Eine Fox-Umfrage von Mitte Juni zum Beispiel ergab einen Zustimmungwert von lediglich 40 Prozent, während 58 Prozent Trumps Kompetenz in Sachen Wirtschaftsfragen kritisch sehen.
Am besten Schnitt Trump noch bei einer Umfrage des Economist ab. 46 Prozent gaben an, mit Trumps Arbeit bezüglich der Wirtschaft zufrieden zu sein, aber auch hier missbilligten 51 Prozent seine Arbeit.
Der durchschnittliche Wert aller Umfragen zeigt: Rund 42 Prozent finden, er leiste bei diesem Thema gute Arbeit, während etwa 55 Prozent dies bestreiten.
Iran, Israel, Gaza, Ukraine. Donald Trump hat aussenpolitisch alle Hände voll zu tun.
Auch wenn Trump seine internationalen Bemühungen und Errungenschaften immer wieder hochjubelt und sich auch immer wieder gerne selbst für den Friedensnobelpreis ins Spiel bringt, in der Heimat liegen seine Zustimmungswerte in Sachen Aussenpolitik in jeder Umfrage unter 50 Prozent.
Bei der jener von Fox News zum Beispiel liegt der Zustimmungswert für seine Aussenpolitik bei gerade einmal 42 Prozent – wohingegen 57 Prozent diese kritisch sehen.
Zur Umfrage muss aber auch gesagt werden: Diese fand Mitte Juni statt, also noch vor der US-Bombardierung des Irans. Eine aktuelle Umfrage zur Intervention im Iran gibt es beim nächsten Punkt.
Der durchschnittliche Wert aller Umfragen zeigt: 42 Prozent billigen seine Arbeit, während rund 53 Prozent diese ablehnen.
Dass Trumps Aussenpolitik bei der US-Bevölkerung einen schweren Stand hat, zeigt auch eine aktuelle Umfrage von Yahoo vom 1. Juli zum Iran-Israel-Konflikt.
Nur 22 Prozent der befragten Personen gaben demnach an, dass sie Trumps Behauptung, man habe das Atomprogramm des Irans vollständig zerstört, glauben. In der gleichen Umfrage gaben zudem nur 31 Prozent an, dass das Eingreifen der USA «mehr Nutzen als Schaden» bringen wird – während 49 Prozent das Gegenteil angaben.
In Sachen Iran und Nuklearprogramm ist die US-Bevölkerung also skeptisch.
Ebenfalls ein zentraler Aspekt seiner Präsidentschaftskandidatur war das Versprechen, die Grenzkontrollen zu verschärfen, illegale Arbeiterinnen und Arbeiter auszuschaffen und die USA wieder «sicherzumachen».
Seit Wochen machen Razzien der US Immigration and Customs Enforcement (ICE) Schlagzeilen. Aufgrund der teils umstrittenen Einsätze der Behörde kam es in Los Angeles deswegen zu Massenprotesten.
Aber: In Sachen Immigration schneidet Trump im Vergleich zu den übrigen Themen am besten ab. Hier zeigt sich jedoch auch, dass eine Mehrheit das Vorgehen des US-Präsidenten nicht goutiert. In den neun letzten Umfragen kam Trump nur bei drei auf einen Zustimmungswert von über 50 Prozent. Am besten schnitt er in einer Umfrage von RMG Research ab, hier erreichte er einen Zustimmungswert von 56 Porzent – 42 Prozent missbilligten sein Vorgehen.
Andere Umfragen von Quinnipiac oder Pew Research zeigen aber auch ein anderes Bild: Bei diesen Umfragen erreichte er jeweils einen Zustimmungswert von gerade einmal 41 Prozent.
Der durchschnittliche Wert aller Umfragen zeigt: Rund 47 Prozent billigen seine Arbeit, während rund 50 Prozent diese ablehnen.
Auch immer ein Thema in den Umfragen ist der aktuelle Zustand des Landes und die Richtung, in der die USA zusteuern («Direction of Country»).
Diese Frage ist immer eine Momentaufnahme der aktuellen Stimmungslage der US-Bevölkerung. Bewegt sich das Land, unter Berücksichtigung aller Faktoren, in die richtige oder falsche Richtung?
Hier zeichnet die Umfrage ein klares Bild. Geht es nach der Bevölkerung, ist die USA auf dem «falschen Weg». Keine einzige Umfrage ergab ein Zustimmungswert von über 50 Prozent, bei 3 von 8 Umfragen liegt der Zustimmungswert gar unter 40 Prozent.
In der neusten Umfrage des Economist Ende Juni zum Beispiel gaben nur 38 Prozent der Befragten an, dass sich der Zustand des Landes bessere, 56 Prozent gaben an, man sei stattdessen auf dem falschen Weg.
Der durchschnittliche Wert aller Umfragen zeigt: Rund 43 Prozent finden, die USA befinden sich auf dem richtigen Weg, während rund 53 Prozent das Gegenteil angaben.
Am schlechtesten von allen grossen Themen sind Trumps Umfragewerte zur Inflation. Wird das Leben der US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner teurer, zeigt sich das auch in den Zahlen.
Veranschaulicht wird das oft am Preis für Eier, dieser Wert wird gerne als Vergleich für die gesamte wirtschaftliche Ausgangslage in den USA genommen.
Schaut man sich die Umfragen an, ergibt sich ein klares Bild: Die US-Bevölkerung ist in Sachen Inflation ganz und gar nicht zufrieden.
In drei der sechs gelisteten Umfragen fällt Trumps Zustimmungswert gar unter 40 Prozent. In der neusten Umfrage des Economist erreicht Trumo knapp noch die 40-Prozent-Marke, 57 Prozent sehen seine Arbeit kritisch an.
Am deutlichsten zeigt sich die Missbilligung in einer Fox-News-Umfrage von Mitte Juni. Trump erreicht hier nur einen Zustimmungswert von 34 Prozent – während satte 64 Prozent seine Arbeit missbilligen.
Der durchschnittliche Wert aller Umfragen zeigt: Nicht ganz 40 Prozent billigen Trumps Arbeit, während fast 60 Prozent das Gegenteil angaben.
Übrigens: Beim Thema Inflation schnitt auch Joe Biden regelmässig schwach ab. Am Ende seiner Amtszeit zum Beispiel billigten nur noch rund 34 Prozent der Befragten Bidens Umgang mit der Inflation zu. Allerdings war während seiner Amtszeit auch noch die Corona-Pandemie ein Thema, die natürlich grossen Einfluss auf die Wirtschaft und die Inflation hatte.
Doch wie schlägt sich der amtierende US-Präsident im Vergleich mit seinen Vorgängern?
Realclearpolling hat die Daten von drei US-Präsidenten (Trump 2025, Obama 2013 und Bush 2005) sechs Monate, nachdem sie die zweite Amtszeit angetreten sind, verglichen.
Grundsätzlich zeigt sich: Trump ist zwar unbeliebt, aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht so unbeliebt, wie es zum Beispiel Barack Obama 2013 war. Damals gaben 45,3 Prozent der Befragten an, dass sie mit Obamas Arbeit unzufrieden sind. Trump kommt nun, gut sechs Monate nach Amtsantritt, auf einen Zustimmungswert von 46,3 Prozent.
Am besten schnitt im selben Zeitraum noch George W. Bush ab. Der Ex-Präsident kam 2005, rund ein halbes Jahr nach Amtsantritt, auf einen Zustimmungswert von 47,7 Prozent.
Und da die Mehrheit Trump grad wieder wählen würde, kann man die ganzen Umfragen auch gleich sein lassen.